Was ist eine Vorratsgesellschaft?
Eine Vorratsgesellschaft ist eine bereits gegründete, jedoch inaktive Gesellschaft, die keine Geschäftstätigkeit ausgeübt hat. Sie wird ausschließlich mit dem Ziel gegründet, sie später an einen Käufer zu verkaufen, der sofort ein operatives Unternehmen starten möchte. Häufige Rechtsformen von Vorratsgesellschaften sind GmbH, UG, AG oder GmbH & Co. KG.
Vorteile der Gründung einer Vorratsgesellschaft
- Zeitersparnis
- Der Käufer kann sofort mit der Geschäftstätigkeit beginnen, ohne den Gründungsprozess (z. B. Handelsregistereintragung) abwarten zu müssen.
- Rechtssicherheit
- Die Vorratsgesellschaft ist vollständig gegründet und erfüllt alle rechtlichen Anforderungen.
- Seriöses Auftreten
- Eine bereits bestehende Gesellschaft wirkt vertrauenswürdiger als eine neu gegründete Firma.
- Sofortige Verfügbarkeit von Bankkonten und Steuernummern
- Die Vorratsgesellschaft verfügt oft schon über ein Geschäftskonto und eine Steuernummer.
- Flexibilität bei der Rechtsform
- Vorratsgesellschaften gibt es in verschiedenen Rechtsformen, sodass die passende Struktur für den jeweiligen Geschäftszweck gewählt werden kann.
Schritte zur Gründung einer Vorratsgesellschaft
- Auswahl der Rechtsform
- Bestimmen Sie die passende Rechtsform, z. B. GmbH, UG oder AG.
- Kapitalaufbringung
- Einzahlung des Stammkapitals auf ein vorläufiges Geschäftskonto.
- Erstellung der Gründungsunterlagen
- Gesellschaftsvertrag (Satzung), Gesellschafterliste, Anmeldung beim Handelsregister.
- Notarielle Beurkundung
- Der Gesellschaftsvertrag muss notariell beurkundet werden.
- Eintragung ins Handelsregister
- Nach der Eintragung erhält die Gesellschaft ihre Rechtspersönlichkeit.
- Eröffnung eines Geschäftskontos
- Ein dauerhaftes Geschäftskonto wird eröffnet.
- Beantragung der Steuernummer
- Anmeldung beim Finanzamt und Erhalt der Steuernummer sowie ggf. der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer.
Kosten einer Vorratsgesellschaft
Die Kosten für eine Vorratsgesellschaft setzen sich zusammen aus:
- Gründungskosten (Notar, Handelsregistereintragung).
- Stammkapital (mindestens 25.000 € für eine GmbH, 1 € für eine UG).
- Anpassungskosten (z. B. Änderung des Firmennamens oder des Firmensitzes).
- Dienstleistergebühren bei Kauf über einen Anbieter.
Einsatzbereiche von Vorratsgesellschaften
- Schnellstart eines Unternehmens (z. B. bei dringenden Geschäftsmöglichkeiten).
- Erwerb für Investoren, die eine bestehende Gesellschaftsstruktur bevorzugen.
- Projektgesellschaften für zeitlich begrenzte Vorhaben.
Fazit
Die Gründung oder der Kauf einer Vorratsgesellschaft bietet eine schnelle und effiziente Möglichkeit, unternehmerisch aktiv zu werden. Eine sorgfältige Prüfung der Gesellschaft vor dem Kauf sowie die Anpassung an individuelle Bedürfnisse sind jedoch unerlässlich.
